Schlupfwarzen

Ist die Brustwarze nicht wie üblich nach außen gerichtet, sondern zeigt nach innen – man sagt auch, sie ist nach innen gestülpt – so handelt es sich um eine Schlupfwarze. Dies muss nicht immer beide Brustwarzen treffen, möglich ist auch die normale Ausbildung einer Warze und die Ausbildung der anderen als Schlupfwarze. Als Schlupfwarze wird das Phänomen aber erst bezeichnet, wenn die Brustwarze dauerhaft nach innen gestülpt ist.

Ein Problem im medizinischen Sinne stellen Schlupfwarzen nicht dar, sie können aber beim Stillen Probleme bereiten. Sie richten sich nicht auf, wenn das Baby daran saugt und dieses kann wiederum die Nahrung nicht richtig aufnehmen. Eingesetzt werden dann die so genannten Nipletten, das sind kleine Hütchen aus Plastik, die auf die Brustwarze aufgesetzt werden. Nun wird eine Spritze angesetzt, mit der die Luft aus dem Hütchen gesaugt wird. Der die Brustwarze umgebende Druck wird dann sehr groß und die Brustwarzen werden damit in die Hütchen gedrückt. Folge: Das Baby kann wieder trinken. Schlupfwarzen können durch ein dauerhaftes Tragen der Nipletten sogar verbessert werden, dafür ist aber das Tragen an mehreren Stunden pro Tag nötig.

Eine andere Methode, die Schlupfwarzen „herauszuholen“, sind Brustschilde. Diese funktionieren auf ähnliche Art und Weise, wie die Nipletten. Es werden die Milchgänge, die bei den Schlupfwarzen verkürzt sind, gedehnt, die Brustwarze kann sich im Folgenden aufstellen.

Schlupfwarzen bringen nur ein rein ästhetisches Problem mit sich, medizinisch gesehen handelt es sich um eine völlig normale Ausprägung der Brustwarze. Das Aufrichten der Brustwarze zur Verbesserung der Ästhetik ist auch mit einer kleinen Pumpe möglich, die einen Unterdruck und damit das Aufrichten ermöglicht. Auch eine operative Korrektur kann in Frage kommen.

Wenn eine Brustwarze sich erst später zu einer Schlupfwarze entwickelt und dauerhaft eingezogen ist, so kann dies als Hinweis auf ein Mammakarzinom sein. Hier müssen weitere Untersuchungen durchgeführt werden