Die Lymphdrainage ist eine so genannte physikalische Anwendung und die Wirkungsweise derselben ist weit gefächert. In den meisten Fällen wird die Lymphdrainage als Entstauungs- und Ödemtherapie eingesetzt. Es werden geschwollene Partien des Körpers damit behandelt, welche nach einer Operation oder einem Trauma entstehen können. Auch nach der Entfernung eines Tumors kann die Lymphdrainage nötig werden.
Bei der Lymphdrainage werden so genannte Verschiebetechniken angewendet, die kreisförmig eingesetzt werden müssen. Hierbei wird ein leichter Druck auf das Gewebe ausgeübt. Damit wird erreicht, dass die Flüssigkeit aus dem Gewebe in das Lymphsystem gedrückt wird. Von hier soll sie abgebaut werden. Nicht erreicht werden soll damit eine bessere Durchblutung, was zum Beispiel bei der Massage der Fall ist.
Teilweise wird die Lymphdrainage auch eingesetzt, wenn es um die Bekämpfung von Schmerzen vor oder nach einer Operation geht. Hierbei soll das Gewebe entstaut werden, welches mit Flüssigkeit gefüllt ist. Damit kann sogar erreicht werden, dass weniger Medikamente zur Schmerzstillung eingesetzt werden müssen. Der Heilungsprozess wird verbessert. Die Lymphdrainage kann mit Kompressionsverbänden kombiniert werden, mit einer speziellen Hautpflege und auch mit einer ausgeklügelten Bewegungstherapie, die genau auf den Patienten abgestimmt ist.
Nicht angewendet werden darf die Lymphdrainage, wenn eine Herzinsuffizienz vorliegt oder wenn Entzündungen bakterieller oder viraler Art vorhanden sind. Auch bei Fieber ist die Lymphdrainage zu unterlassen, sowie bei Tumoren oder einer Thrombose in den Beinen, die sehr tief liegt oder akut aufgetreten ist.
Für die Anwendung der Lymphdrainage ist eine spezielle Zusatzausbildung nötig, welche an einem dafür zugelassenen Institut erworben werden muss. Die Ausbildung dauert rund vier Wochen und muss 180 Unterrichtseinheiten umfassen. Übrigens sind Deutschland und Österreich auf dem Gebiet der Lymphdrainage als Vorreiter zu bezeichnen, in den USA zum Beispiel ist diese Form der Therapie noch nicht sehr bekannt.