Katarakt – Der graue Star

Unter einem Katarakt wird der graue Star verstanden, eine Trübung der Linse des menschlichen Auges. Die Trübung ist bei der fortgeschrittenen Krankheit sogar schon mit dem bloßen Auge zu erkennen.

Der Sehverlust bei einem Katarakt ist völlig schmerzlos und geht langsam vonstatten. Daher ist es auch für den Betroffenen weniger auffällig, er gewöhnt sich schließlich ganz langsam an sein schlechteres Sehvermögen. Er sieht verschwommen und wird auf Blendung empfindlicher. Die Trübung der Linse bringt eine diffuse Brechung, daher die Blendempfindlichkeit. Das Sehvermögen wird auch schlechter, wenn Gegenstände mit geringem Kontrast betrachtet werden. Der Patient bekommt den Eindruck, er würde die Welt durch einen Nebel betrachten. Teilweise gibt es Doppelbilder, die auch dann nicht verschwinden, wenn das andere Auge geschlossen wird. Um Lichtquellen können Halos auftreten. Das Auge kann räumlich deutlich weniger gut sehen.
Teilweise kann sogar eine Verbesserung der Sehkraft bei zuvor weitsichtigen Menschen festgestellt werden. Der Erkrankte sieht in der Nähe besser und schärfer. Dafür verschlechtert sich aber das Sehen in der Ferne zunehmend. Die Verbesserung ist nicht von Dauer, denn die Linse wird zunehmend trüber und schwächt das Sehvermögen in allen Entfernungsbereichen.

Die Ursachen für einen Katarakt sind noch nicht bekannt. Meist tritt die Erkrankung im hohen Alter auf, sie kann sich aber auch schon etwas eher entwickeln. Schädigungen der Augenlinse, zum Beispiel durch UV-Strahlung, können die Entwicklung des Katarakts begünstigen. Auch Diabetes mellitus, Drogen, Verletzungen der Augen oder eine Reaktion auf Medikamente können als Verursacher in Frage kommen. Ein Katarakt wird häufig bei Menschen beobachtet, die in Berufen arbeiten, in denen sie mit heißen Materialien zu tun haben. Teilweise ist der Katarakt angeboren.

Während sich der Katarakt entwickelt, muss eine häufige Anpassung der Brille vorgenommen werden, denn die Brechkraft des Auges verändert sich ständig. Wenn die Brille optimal angepasst ist und das Ergebnis nicht zufriedenstellend ist, wird eine operative Entfernung der Linse vorgenommen. In Deutschland gibt es jährlich rund 650.000 solcher Operationen. Nach der Entfernung wird ein Linsenimplantat eingesetzt.