Infiltrationsanästhesie

Die Infiltrationsanästhesie wird als Möglichkeit der örtlichen Betäubung eingesetzt und kommt vor allem in der Zahnmedizin und bei kleineren plastisch-chirurgischen Eingriffen zum Einsatz. Die Infiltrationsanästhesie ist auch dann geeignet, wenn keine Vollnarkose gewünscht ist oder das Risiko einer solchen Narkose zu hoch wäre. Der Schmerz wird bei der Infiltrationsanästhesie nur lokal ausgeschaltet, das Bewusstsein bleibt vollständig erhalten. Die injizierten Wirkstoffe sind in der Lage, die betreffenden Nervenbahnen, die für die Weiterleitung des Schmerzes zuständig wären, für eine bestimmte Zeit auszuschalten. Die Schmerzimpulse werden so nicht weitergeleitet und der Patient ist für die Dauer der Infiltrationsanästhesie beschwerdefrei. Doch nicht nur die Ausschaltung von Schmerzen ist möglich, auch temporäre Lähmungen können auftreten. Diese verschwinden in dem Maße, wie die Wirkung der Infiltrationsanästhesie nachlässt.

Das Betäubungsmittel, das bei der Infiltrationsanästhesie zum Einsatz kommt, wird großflächig in das Gewebe injiziert, so dass Nervenbahnen ebenfalls weiträumig ausgeschaltet werden können. Für den operativen Eingriff bedeutet das Schmerzfreiheit für den Patienten. Nachteilig ist dabei aber, dass die Wirkung nur dann erreicht werden kann, wenn eine große Menge des Betäubungsmittels gespritzt wird, was nicht eben die Verträglichkeit fördert.

Häufig wird die Infiltrationsanästhesie im Rahmen einer Fettabsaugung durchgeführt, hier wird das Mittel in die wässrige Lösung, die anschließend in großer Menge zum Aufschwemmen des Gewebes injiziert wird, gegeben. Der Patient ist damit nicht gänzlich schmerzfrei, aber doch deutlich unempfindlicher.

Inzwischen sind es vor allem die Plastischen Chirurgen, die bei ihren Eingriffen auf die Infiltrationsanästhesie setzen. Sie bringt einige Vorteil mit. Sie ist weniger belastend für den gesamten Organismus und wird schneller wieder vom Körper abgebaut. Der Patient kann so häufig ambulant behandelt werden, was ansonsten nicht möglich gewesen wäre. Zumindest kann der Aufenthalt in der Klinik in der Regel verkürzt werden. Die schnellere Regeneration ist ein wichtiger Aspekt bei der Auswahl der Betäubungsform und hier spricht einiges für die Infiltrationsanästhesie.