Als Graft wird in medizinischen Fachkreisen ein Transplantat bezeichnet und zwar in erster Linie bei der Transplantation von Haaren. Hier sind es die Haarfollikel, die als Graft betitelt werden. Es gibt dabei verschiedene Arten von Grafts, sie können einmal aus einzelnen Follikeln und einmal aus einem ganzen Streifen bestehen.
Die Haartransplantation gehört zu den häufigsten Eingriffen, die bei Männern durchgeführt werden. Sind sie von der so genannten Alopecia androgenetica betroffen, kann das Versetzen der Grafts helfen, die Haare wieder sprießen zu lassen. Grund dafür ist, dass die am Hinterkopf entnommenen Haarfollikel nicht überempfindlich gegenüber DHT sind, dem Hormon, welches den Haarausfall (Stirnglatze, Geheimratsecken) bewirkt.
Die Grafts werden also am Hinterkopf entnommen, was einzeln oder auch streifenweise möglich ist. Die Follikel müssen dabei mit der Wurzel entfernt werden, damit sie später wieder anwachsen können. Die fehlenden Follikel fallen später nicht weiter auf, die übrigen Haare verdecken die kleinen Stellen, an denen die Grafts gewonnen wurden.
Die Grafts müssen nun speziell präpariert werden, ein einfaches Entnehmen und Verpflanzen ist nicht möglich. Erst nach der Präparation können die Grafts verpflanzt werden.
Entnahme und Wiedereinsetzen der Grafts sind Eingriffe, die nur mit einem geringen Risiko verbunden sind. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Plastische Chirurg ausreichend Erfahrung auf dem Gebiet hat. Die Grafts müssen zum Beispiel in die richtige Richtung gesetzt werden, denn die Wuchsrichtung der Haare kann sich nicht ändern. Bei einer falschen Richtung würden die Haare in verschiedene Richtungen wachsen.
Eine Wiederholung bei Nichtanwachsen der Grafts ist möglich, allerdings übernimmt die Krankenkasse in keinem Fall die Kosten.