Hohlwarzen, Schlupfwarzen

Hohlwarzen/Schlupfwarzen

Als Hohl- oder Schlupfwarzen werden Brustwarzen bezeichnet, die nach innen gestülpt sind. Für die betroffenen Frauen sind die Hohlwarzen häufig ein Problem, sie fühlen sich in ihrer Weiblichkeit gemindert, was so weit gehen kann, dass die sexuelle Lust gestört ist und die Frau sich nicht einmal mehr entkleiden möchte.
Schlupf- oder Hohlwarzen können sogar zu einem tatsächlichen Problem werden, wenn die Frau stillen möchte und das Baby mit den Brustwarzen nicht klar kommt, sie nicht zu fassen bekommt.
Meist haben die Hohlwarzen genetische Ursachen, die Veranlagung dazu ist dann meist schon in der Pubertät erkennbar. Die Operation sollte aber erst in Betracht gezogen werden, wenn die Brust voll ausgebildet ist. Daher wird als Mindestalter auch 18 Jahre angegeben, wenn solch ein Eingriff nachgefragt wird. Teilweise kann es sogar sein, dass sich die Hohlwarzen – wenn sie weniger stark ausgeprägt waren – von selbst wieder zurückbilden, etwa durch hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft. Es gibt aber auch die so genannten erworbenen Schlupfwarzen, die zum Beispiel durch Brustkrebs entstehen können.
Wie stark die Hohlwarzen sind, wird in verschiedene Grade eingeteilt. So können die Warzen des Ersten Grades durch Stimulation wieder ausgestülpt werden. Sie sind nicht weiter problematisch. Eine Operation wäre unnötig. Bei Hohlwarzen des Zweiten Grades können die Warzen zwar herausgezogen werden, kehren dann aber wieder in ihre Ausgangslage zurück. Kaum herausziehbar sind die Warzen des Dritten Grades. In dem Fall wird ein operativer Eingriff angeraten.

Hohlwarzen: Kosten

Die Kosten für die Behandlung von Hohlwarzen werden entweder teilweise oder völlig von der Krankenkasse übernommen, wenn eine medizinische Indikation vorliegt. Das ist aber nicht der Fall, wenn sich die Frau einfach nur optisch daran stört. Muss sie allerdings direkte oder absehbare Einschränkungen hinnehmen, leidet unter Depressionen oder wird später nicht stillen können, werden die Kosten in der Regel zumindest bezuschusst.

Hohlwarzen: Methoden

– Meist wird der Arzt zuerst empfehlen, eine konservative Methode der Behandlung zu probieren. Diese Methoden richten sich allerdings in erster Linie an stillende Mütter, denn sie kommen für eine Operation nicht in Frage, müssen aber schnell eine Änderung des Zustandes ihrer Brust erreichen. Hier kommen besondere Techniken zur Massage zum Einsatz. Sie sollen täglich angewendet werden und zielen darauf ab, dass das Bindegewebe gelockert und erweitert wird. Bekannt ist dabei die so genannte Hoffmann-Technik. Dabei werden zwei Finger auf den Hof der Brustwarze gelegt und nun mit leichtem Druck auseinander gezogen. Erste Erfolge zeigen sich nach rund einem halben Jahr.
Damit das Bindegewebe gedehnt wird, kann der Brustwarzenformer zum Einsatz kommen. Er wird unter der Kleidung getragen und ist dann unsichtbar. Bei seinem Einsatz wird ein Unterdruck erzeugt, dieser muss schmerzfrei sein. Der Reformer muss rund acht Stunden am Tag getragen werden.
– Bei der operativen Methode gibt es zwei verschiedene Varianten. So werden bei der einen Methode die Fasern des Bindegewebes gelöst, die Brustwarze kann nun nach außen treten. Um das zu erreichen, werden mehrere Schnitte entlang der Warze, beziehungsweise des Warzenhofs, gemacht. Die Position der Brustwarze kann dabei auch verändert werden.
Bei der zweiten Methode werden die Milchgänge mit durchtrennt, daher ist die Variante in erster Linie für Frauen ideal, die mit der Familienplanung abgeschlossen haben. Der Arzt trennt die Milchgänge und die Fasern des Bindegewebes ab. Die Brust wird nun mit Hautgewebe regelrecht unterfüttert und ausgepolstert. Auch hier wird die Brustwarze fixiert.

Vor der Operation

Wie bei jeder anderen Operation wird auch bei der Behandlung der Hohl- oder Schlupfwarzen empfohlen, etwa zwei Wochen vor dem Eingriff auf Alkohol, Nikotin und Medikamente zu verzichten. Vor allem solche Medikamente, die blutverdünnend wirken, sind zu meiden.
Im Vorgespräch zur Operation und nach der Voruntersuchung wird ein Kosten- und Heilplana aufgestellt.

Die Behandlung

Die Operation selbst wird entweder unter Vollnarkose oder zumindest unter lokaler Betäubung in Kombination mit einem Dämmerschlaf durchgeführt. Die Art des Eingriffs ist für die Wahl der Narkose von Bedeutung, auch die Wünsche der Patientin werden dabei berücksichtigt.
Meist wird der Eingriff ambulant durchgeführt.

Nach dem Eingriff

Direkt nach der Operation wird ein Verband angelegt, der die neue Brustwarze schützen soll. Außerdem nimmt der Verband austretendes Wundwasser auf.
Zu Hause sollte sich die Patientin immer noch etwas schonen, Bäder, Gänge in die Sauna, Sport und andere Anstrengungen sind erst einmal tabu. Für mindestens eine Woche sollte sich die Betreffende schonen. Auch Druck auf die Narben, was zum Beispiel aufgrund des Tragens von enger Kleidung leicht passieren könnte, ist zu vermeiden. Damit die Haut nicht mit Störungen in der Pigmentierung reagiert, sollten Sonnenbäder und der Besuch auf der Sonnenbank ebenfalls erst einmal ausfallen. Empfohlen wird, für rund ein Jahr darauf zu verzichten.

Mögliche Komplikationen

Durch die Wahl eines fachkundigen Chirurgen ist das Risiko von Komplikationen bei der Behandlung von Schlupf- oder Hohlwarzen sehr gering. Es kann aber zu Schwellungen, Rötungen und Reizungen kommen, auch Blutergüsse sind nicht selten. Diese Symptome verschwinden aber in der Regel von ganz allein wieder und das schon nach kurzer Zeit. Teilweise werden vorsorglich Antibiotika gegeben, um Infektionen schon im Keim zu ersticken. In der ersten Zeit nach dem Eingriff kommt es häufig zu Empfindungsstörungen im Bereich der behandelten Brust. Dies verliert sich im Laufe der Zeit wieder. Wenn Nerven allerdings beim Eingriff durchtrennt wurden, bleiben die Störungen meist erhalten. Auch bei der Variante der Operation, bei der die Milchgänge nicht durchtrennt werden, kann es dennoch dazu kommen.
Bei nicht fachgerechter Ausführung der Operation kann es zur Narbenbildung kommen oder es kann sein, dass die Brustwarzen nicht symmetrisch sind. Teilweise bleiben deutliche Narben zurück.

Noch weitere Informationen rund um die Behandlung von Schlupf- und Hohlwarzen finden Sie auf der Seite http://www.koe-klinik.de/de/chirurgie/schlupfwarzen-hohlwarzen-korrektur.php.