Sinuslift

Sinuslift – Verdickung der Kieferhöhle
Der Sinuslift wird in erster Linie für die implantologischen Eingriffe im Oberkiefer eingesetzt, ohne diese Operation wäre ein Großteil der Eingriffe gar nicht möglich oder nur mit schlechten Erfolgsaussichten durchführbar. Der Grund ist, dass das vorhandene Knochenmaterial nicht immer ausreichend ist, um einem Implantat den nötigen Halt zu geben. Selbst sehr kleine oder kurze Implantate haben dann häufig nicht genug Halt. Eine dünne Knochenschicht ist nicht ausreichend dick um einen Implantatkörper aufzunehmen, ein Teil des Implantats würde dann also in der luftgefüllten Kieferhöhle zu stecken kommen. Der optimale Halt wäre so nicht gegeben. Die Sinusliftoperation soll die Schicht aus Knochen entlang des Sinusbodens verstärken.

Unterschieden werden beim Sinuslift drei Verfahren: direkter Sinuslift, indirekter Sinuslift und Transkrestale Antro Membrano Plastie.

Direkter Sinuslift: Das Zahnfleisch wird abgeklappt und die seitlichen Kieferhöhlenwand wird damit freigelegt. Nun kann die Kieferhöhlenwand in einem Bereich von einem bis zwei Quadratzentimeter durch einen Diamantbohrer geschwächt werden. Sie kann wie eine Eierschale eingedrückt werden. Nun wird der so entstandene Deckel mit der Innenauskleidung der Kieferhöhle nach innen und oben geklappt, so dass ein Hohlraum entsteht. Hier können so genannte Knochenchips aus Eigen- oder Fremdmaterial eingesetzt werden. In den nächsten Monaten wird das Material biochemisch abgebaut und durch den neu einwachsenden Knochen ersetzt. So wird eine knöcherne Verdickung erreicht.

Indirekter Sinuslift: Das Bohrloch wird bis dicht an die Innenauskleidung der Kieferhöhle gebracht und nun mit leichten Hammerschlägen angehoben. Nun kann es mit Eigen- oder Fremdmaterial gefüllt werden, so dass sich das Material durch das Einbringen des Implantates in der Innenschleimhaut der Kieferhöhle verteilen kann. Auch hier setzt der biochemische Prozess der Zersetzung des Materials verbunden mit dem Ersatz desselben durch körpereigenen Knochen ein.

Transkretale Antro Membrano Plastie: Hierbei wird der knöcherne Boden der Kieferhöhle durch einen mit Flüssigkeit gefüllten Ballonkatheder abgelöst. Es wird bis an den Boden der Kieferhöhle gebohrt, dann wird der restliche Knochen in Richtung der Kieferhöhle vorgeschoben. Die Schleimhaut der Kieferhöhle bleibt dabei unbeschädigt. Der Ballon kann kontrolliert aufgefüllt werden. Der neugeschaffene Raum wird dann mit Aufbaumaterial gefüllt, wobei die Vorgehensweise hier ähnlich der des indirekten Sinuslifts ist.