Narbenkorrektur

Narbenkorrektur

Wird die Haut verletzt, so wird der natürliche Aufbau zerstört. Je nach Tiefe der Verletzung bleiben dann unterschiedlich starke Narben zurück. Diese können durch Unfälle, Verbrennungen oder auch durch Operationen entstehen. Der Körper versucht zwar, den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen, aber dies ist nicht immer so möglich. Das liegt vor allem daran, dass – einfach beschrieben – nur ein notdürftiges Gewebe gebildet wird, der komplette Aufbau der Haut kann nicht wieder hergestellt werden. Die Narben können unterschiedlich aussehen, sie können klein und flach oder groß und wuchernd sein. Auch ist es üblich, dass der natürliche Hautton nicht wieder erreicht wird, sondern dass die betroffene Stelle leicht bläulich oder rot verfärbt ist. Abhängig ist das Aussehen der Narbe auch von der persönlichen Veranlagung zur Narbenbildung.

Verschiedene Arten von Narben

– Hypertrophe Narben
Diese sind groß und dick, meist rötlich und wuchernd. Sie beschränken sich auf das Gebiet der Haut, auf der auch die Verletzung vorhanden war.
– Keloide
Diese Art von Narben wuchert an den Seiten über das Wundende heraus. Die Narben jucken häufig und sind rötlich verfärbt. Meist entstehen sie nach Verbrennungen und Verätzungen.
– Kontrakturen
Diese Narben kommen deshalb zu Stande, weil nicht ausreichend Bindegewebsfasern gebildet werden. Sie sind eingesunken oder geschrumpft und oft sehr tief. War ein großes Areal der Haut betroffen, so können auch Gelenke und Sehnen, die direkt angrenzend sind, betroffen sein. Das kann so weit gehen, dass deren normale Funktion beeinträchtigt ist.

Narben sind nicht gefährlich und lediglich ein ästhetischer Makel. Daher sind sie für den Betroffenen auch oft so störend. Sie verschwinden auch nicht einfach, es kann aber sein, dass sie im Laufe der Jahre verblassen. Oft ist es so, dass die Narben dann nur noch erkennbar sind, wenn die übrige Haut gebräunt wird. Das Narbengewebe kann nicht mit Bräunung auf Sonneneinstrahlung reagieren. Da sich Narben bis ein oder eineinhalb Jahre nach ihrer Entstehung noch verändern, sollte die abschließende Beurteilung und Entscheidung über eine Korrektur auch dann erst stattfinden.

Narbenkorrektur: Kosten

Da es sich bei der Narbenkorrektur um eine ästhetische Maßnahme handelt, trägt die Krankenkasse die Kosten dafür nicht. Das gilt auch für alle zusätzlich entstehenden Kosten, die aus dem Eingriff resultieren. Wenn es also zu Nachbehandlungen kommen sollte, so muss der Patient die Kosten dafür selbst tragen. Einige Ausnahmen zur Übernahme der Kosten für die Narbenbehandlung durch die Krankenversicherung gibt es aber. Wenn der Arzt dem Patienten die Korrektur ausdrücklich als Therapie anrät, weil dieser beispielsweise wegen seiner Narben unter Depressionen leidet, so kann die Übernahme gewährleistet sein. Auch, wenn es durch die Narben zu Behinderungen der Gelenkfunktionen kommt, übernimmt die Kasse oftmals die Kosten.

Vorbereitung auf die Narbenkorrektur

Zur ersten Vorbereitung gehört es sicherlich, sich in einem Forum für die Narbenbehandlung umzusehen und hier Hinweise und Ratschläge von bereits Behandelten zur Therapie und auch zum Ort der Behandlung zu bekommen. Auch das Gespräch mit dem Arzt ist in die Vorbereitung zu zählen. Rund 14 Tage vor der Operation sollte auf Nikotin und Alkohol verzichtet werden. Auch Schmerzmittel oder blutverdünnende Mittel sollten nicht mehr eingenommen werden.

Zur Behandlung

Meist werden die Narbenkorrekturen unter lokaler Betäubung und ambulant vorgenommen. Allerdings kann es nötig sein, bei einer größeren Behandlung eine Vollnarkose zu geben. Die genauen Details werden dann mit dem Anästhesisten abgesprochen, der auch bei der Operation zugegen ist.
Teilweise können Narben durch die Dermabrasion gemildet werden, was bedeutet, dass mit Schleifgeräte die obersten Hautschichten abgetragen werden. Dabei wird die Hautoberfläche geglättet, die Narbe selbst kann aber nicht völlig entfernt werden.
Eine andere Methode ist die so genannte Z-Plastik. Sie wird in die Haut, beziehungsweise in die Spannungslinie der Haut, eingepasst. Damit wird das Gewebe entspannt und die Funktion des Gewebes kann zumindest teilweise wieder hergestellt werden. Die Narbe wird dazu zuerst herausgeschnitten. Nun werden Hautlappen in dreieckiger Form und in einem Winkel von 45 ° zum Verlauf der Narbe angelegt. Dadurch entsteht eine Narbenlinie, die die Form eines „Z“ besitzt. Solche Narben sind weniger offensichtlich.
Eine dritte Methode ist die Hauttransplantation, wozu auch die Hautlappenplastik gehört. Damit wird vor allem die Funktion der Haut verbessert. Allerdings ist die verpflanzte Haut häufig farblich von der Umgebungshaut zu unterscheiden, daher ist diese Variante im kosmetischen Sinne weniger gut. Lappenplastiken sind daher zu bevorzugen, die führen zu besseren Ergebnissen, als das bei einer Transplantation der Fall ist.
Bei einer Hautverpflanzung wir die Haut an einer Stelle entnommen und an eine andere verpflanzt. Dabei entstehen Narben an beiden Stellen, sowohl an der, an der die Haut entnommen wurde, als auch an der, an die die Haut verpflanzt wird. Auch bei der Lappenplastik wird die Haut an einer Körperstelle entnommen, sie kann sogar mit Muskelgewebe entfernt werden. Anschließend wird sie verpflanzt. Damit die Haut mit Blut versorgt werden kann, werden die Blutgefäße lokal verschoben oder es werden Blutgefäße verpflanzt, was mit den Möglichkeiten der Mikrochirurgie recht einfach ist. Es kann sein, dass die Korrektur in mehreren Schritten durchgeführt werden muss, damit sie optimal ist. Für die Hauttransplantation und für die Lappenplastik gibt es die Möglichkeit der ambulanten Behandlung nicht, hier ist eine stationäre Aufnahme unabdingbar. Die Heilung dauert oftmals mehrere Wochen bis hin zu einigen Monaten. Um die Heilung zu fördern werden meist Bandagen oder stützende Verbände angelegt.

Narbenkorrektur: Mögliche Komplikationen

Wird die Narbenkorrektur fachgerecht und durch einen erfahrenen Chirurgen ausgeführt, so sind Komplikationen selten. Natürlich ist mit den üblichen Operationsrisiken zu rechnen. So kann es im behandelten Bereich zu Schwellungen und Blutergüssen kommen, die aber in der Regel recht schnell wieder von allein abheilen. Manchmal kommt es zu einer Infektion der behandelten Stellen, hier werden Antibiotika verabreicht um diese einzudämmen. Oft kommt es zu einem leichten Ziehen, Brennen oder auch zu geringen Schmerzen, was aber der üblichen Wundheilung zuzuschreiben ist. Viel Ruhe und geeignete Salben oder Cremes, die vom Arzt verschrieben werden, helfen hier.
Das endgültige Ergebnis der Korrektur ist meist erst nach einem Jahr erkennbar, denn die Haut braucht einige Zeit um sich zu regenerieren und den Heilungsprozess abzuschließen. Selbst nach mehreren Jahren ist häufig noch eine Veränderung der betroffenen Stelle feststellbar.

Noch mehr Informationen zur Narbenkorrektur finden Sie auf der Seite http://www.privatklinik-vitalitas.de/narbenkorrektur.html.