Krampfadern-Behandlung

Krampfadern-Behandlung

Krampfadern werden auch als Varizen bezeichnet und es handelt sich dabei um erweiterte Venen am Bein. Sie sind dicht unter der Oberfläche zu finden. Das Krankheitsbild der Krampfadern kommt relativ häufig vor und wird als Varikosis bezeichnet.

Krampfadern: Ursachen

Krampfadern, beziehungsweise die Anlage dazu, werden vererbt. Je nachdem, wie schwach das Bindegewebe ist, treten die Krampfadern am Bein häufiger oder weniger häufig auf. Daher kann eine Behandlung der Bindegewebsschwäche sinnvoll sein, ehe es zu Varizen kommt. In den Venen befinden sich nämlich die so genannten Venenklappen. Diese ermöglichen, dass das Blut in Richtung Herz zurückfließen kann. Schließen die Klappen nicht richtig, kann es sein, dass es zum Blutaufstau kommt. Das Blut fließt dann erst über die tiefen Venen zur Knie- oder Leistengegend, in den oberflächlichen Venen sackt es aber wieder nach unten. Krampfadern können auch in Folge einer Thrombose auftreten.
Verschiedene Risikofaktoren begünstigen die Entstehung von Krampfadern, wie zum Beispiel nicht ausreichende Bewegung, Übergewicht oder auch Schwangerschaften.

Krampfadern: Symptome

Krampfadern zeigen sich nicht nur optisch durch die vergrößerten Venen, sondern auch durch ein Schweregefühl in den Beinen, durch Schwellungen und Juckreiz. Häufige Wadenkrämpfe können ebenfalls ein Hinweis sein. Krampfadern können sich auch durch Verfärbungen und Entzündungen der Blutgefäße zeigen. Bestehen die Krampfadern schon länger, so kann sich ein so genanntes offenes Bein zeigen, was im Bereich des Unterschenkels auftritt. Dies bereitet Schmerzen und muss behandelt werden. Insgesamt werden die Varizen in vier Schweregrade unterschieden.
Die Diagnose der Krampfadern erfolgt meist durch die Blickdiagnose, denn schon rein äußerlich sind sie gut zu erkennen. Das Bein wird aber dennoch abgetastet und es wird der so genannte Trendelenburg-Test durchgeführt. Dabei wird das Bein hoch gelagert und danach muss sich der Patient aufrecht hinstellen. Nun kann beobachtet werden, wie das Blut die Venen wieder befüllt. Auch Verfahren wie Ultraschall oder die Untersuchung per Röntgenbild mit Spritzen von Kontrastmittel ist möglich.

Krampfadern: Therapie

– Bei der konservativen Therapie beginnt die Behandlung der Krampfadern erst einmal mit Kompressionsstrümpfen oder Beinwickeln. Damit sollen die Venen eingeengt werden. Wichtig ist dabei, dass sich der Patient ausreichend bewegt und ein gewisses Maß an Anstrengung vorhanden ist. Gehen ist positiver als Stehen, Liegen besser als Sitzen.
Mit Hilfe der Verödung können die Krampfadern dann weiter behandelt werden. Die Beine werden auch hier mit Hilfe von Strümpfen oder Wickeln zusammengepresst. Die Verödung wird vor allen dann eingesetzt, wenn es sich um oberflächliche erweiterte Venen handelt, wie die Besenreiser.

– Die Operation kommt je nach Stelle und Größe der Krampfadern in Betracht. Der Eingriff selbst wird unter Vollnarkose oder auch, je nach Schwere des Eingriffs und Wunsch des Patienten, unter örtlicher Betäubung durchgeführt.
Angewandt wird meist die Technik der Stripping-Operation. Hierbei werden die jeweiligen Gefäße einfach entfernt. Dafür wird die Haut oben und unten eingeschnitten, beispielsweise am Knöchel und an der Leiste. Nun wird die betroffene Vene an beiden Seiten abgebunden und durchtrennt. Die Krampfader selbst wird mit Hilfe der Stripping-Sonde herausgezogen. Die Ansätze für andere Venen können dabei reißen. Die übrigen Venen übernehmen dann den Transport des Blutes. Die so genannte Vena saphena magna, die große Vene, kann entweder nur teilweise oder auch komplett entfernt werden. Wird später einmal an einer anderen Stelle ein Stück Vene für das Legen eines Bypasses benötigt, so ist es vorteilhaft, wenn noch etwas von der Vene vorhanden ist. Auch die kleine Vene (Vena saphena parya) oder kleine Verzweigungen von Venen können entfernt werden. Es kann dabei passieren, dass die Vene nicht komplett auf einmal entfernt werden kann, weil sich eine Thrombose gebildet hat oder weil sich die Varize zu stark windet. Dann wird an anderer Stelle die Haut noch einmal aufgeschnitten.

– Wenn die Krampfadern noch nicht so schlimm sind, kann eine Unterbrechung der jeweiligen Vene bereits ausreichend als Therapie sein. So kann das Blut nicht mehr absacken und sich demzufolge auch nicht mehr stauen.

– Es gibt noch die CHIVA-Methode, bei der die Krampfadern in festen Abschnitten unterbunden werden. So kann das Blut über die kleineren Abzweigungen abfließen.

Vor der Operation

Rund zwei Wochen vor der Operation sollte auf die Einnahme von Schmerz- und Schlafmitteln verzichtet werden. Auch blutverdünnende Medikamente sollten nicht mehr eingenommen werden. Ist es nötig, ein Medikament zu nehmen, so sollte dies in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.

Nach der Operation

Wurde die Operation ambulant durchgeführt, so darf der Patient für mindestens 24 Stunden kein Fahrzeug führen und keine Maschinen bedienen. Er muss sich von einer erwachsenen Person abholen und nach Hause begleiten lassen. Auch wichtige Entscheidungen dürfen in dieser Zeit nicht getroffen werden.
Direkt am Tag nach dem Eingriff sollte ein leichter Spaziergang erfolgen, natürlich sollte von da an jeden Tag sportliche Betätigung auf dem Plan stehen. Die Verbände und Kompressionsstrümpfe sollten wie empfohlen getragen werden. Sport ist erst einmal zu vermeiden. Duschen ist erlaubt, allerdings sollten lange Bäder sowie der Besuch der Sauna und ein längerer Aufenthalt in der Sonne erst einmal vermieden werden.

Krampfaderbehandlung: Mögliche Komplikationen

Meist treten direkt nach der Operation Schmerzen auf, die aber in der Regel rasch wieder verschwinden. Auch das umliegende Gewebe, welches bei der Operation eventuell verletzt wurde, erholt sich wieder. Blutergüsse und Schwellungen bedürfen der Vorsicht, verschwinden aber in aller Regel von selbst. Schwellungen des Beins können auch von einer Beeinträchtigung der Lymphgefäße kommen. Ein Taubheitsgefühl wird spürbar, wenn Nerven verletzt wurden. Bei einer fachgerecht ausgeführten Operation ist das aber nur höchst selten der Fall.
Sehr selten kommt es zu Infektionen oder Störungen bei der Wundheilung, sie werden medikamentös behandelt. Auch Narben sind nicht auszuschließen, sie verblassen aber nach einiger Zeit und sind dann kaum noch ersichtlich.

Auf der Seite http://www3.ndr.de/sendungen/visite/visite_schwerpunkt/venenleiden/krampfadern_behandlung/index.html gibt es viele interessante Hinweise auf die Behandlung des Beins bei Krampfadern. Hier ist auch ein Video zum Thema zu finden.